Mittwoch, 17. Mai 2017

Draw a distinction zum Dritten


  
Unterscheidung zum Dritten

Unterschieden wird nicht nur im Urteilen, sondern schon in der Wahrnehmung.
In der sinnlichen Wahrnehmung werden Qualitäten hell, dunkel, laut, leise, hoch, tief, schwer, leicht, rund, eckig, kantig, rau unterschieden.
Aber auch Begriffe, Gedanken, eigene und die der anderen können wahrgenommen und unterschieden werden.

Voraussetzung für das Unterscheiden in der Wahrnehmung ist, das Sich-Öffnen , ist die Bereitschaft, etwas wahrnehmen zu wollen. Die Augen, Ohren und alle Poren offen zu halten für etwas, das anspricht, das ins Auge springt, das gehört werden will, ein interessanter Gedanke, oder einer, der überhört werden kann.

In der Natur muss ich alle Sinne offen halten, es könnte sich ja ein Stein lösen, der mir oder einem anderen auf den Kopf fällt, das Wetter könnte umschlagen, alle Sinne sind hier gefordert und angespannt. Ich muss schauen, dass ich nicht über eine Wurzel stolpere, muss meine Kräfte ökonomisch einsetzen, meine Atmung, meinen Pulsschlag beobachten und vieles mehr.

Ähnlich bringe ich meine unterscheidend, angespannte Wahrnehmung im Sozialen ein. Ich vermute aber, hier schaue ich öfter darauf, was ich nicht hören will, was ich nicht sehen will, was ich nicht wahrnehmen will. Ich muss negieren, um offen zu sein für das, was Interessantes, Gutes, Wertvolles kommen mag.

Bei dieser oberflächlichen Betrachtung kommt es mir vor, als würde ich im Sozialen viel mehr ausscheiden müssen, um offen bleiben zu können als in der Natur. In der Natur muss ich alle Sinne öffnen, um etwas wahrzunehmenaus dem ich dann selektieren, unterscheiden kann. Im Sozialen muss ich vorwiegend negieren, mich verschließen, um für wesentliche Unterscheidungen offen bleiben zu können.

Wichtig scheint mir hier die Anmerkung, dass Unterscheidung auch hier abschließend ist.
Der ganze Vorgang kann wohl als Unterscheidung bezeichnet werden, innerhalb dessen
aber gerade die Spannung aufrechtzuerhalten ist, nicht zu entscheiden, um für das Wesentliche offen zu bleiben.

Wir müssen heutgeradezu täglich einüben: 

NICHT UNT-ERSCHEIDEN - NICHTS ENT-SCHEIDEN!









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