Donnerstag, 12. Januar 2017

Zeichnungen auf Twitter ?


Lieber Stefan!

Ich frage mich wieso diese Zeichnungen, wenn ich sie auf Twitter poste, bei Dir so verkehrt ankommen?

Zumindest lese ich Deine Reaktionen so, als würde ich Dich, deine Haltung usw. über  die Zeichnungen kritisieren, als würde ich mich über Dich und Dein medientheoretischen Ansätze und über Deine ,Medienpraxis lustig machen.

Das Gegenteil ist der Fall!

Es geht mir jetzt hier gar nicht um meine Zeichnungen - die ja dafür da sind missverstanden zu werden sondern es geht darum, darüber nachzudenken, wieso dieselbe Zeichnung, würde ich sie Dir persönlich schenken oder Dir per Post zusenden– so vermute ich – positiv aufgenommen wird, poste ich sie aber, ordnest Du sie einer Liste zu in der aggressives Bashing auf Twitter gegen das Internet gesammelt wird.

Die Zeichnung unten hast Du dem Hashtag Hexenjagd zugeordnet, in dem auch Hetze gegen Twitter usw. gesammelt wird.












Ich schrieb dazu: für unsere Helden: wie Stefan die Welt erobert!



Ich habe im Traum nicht daran gedacht zu hetzen! Ich freute mich riesig," diese lustige Bildidee gefunden zu haben, für jenes Thema, das Du Medienwechsel nennst.


Den Sub-Bild-Text: "Hexen auf Besen reitend", hatte ich nicht mitgedacht obwohl naheliegend, ich dachte eher an Sindbad dem Seefahrer, der auf seinem Teppich fliegt. Die Hexen- Assoziation ist natürlich sehr treffend. Ich sah darin Menschen unterschiedlichen Alters auf Servebrettern reiten, die auch Handys sein können.

Sie schauen alle so aus, als hätten sie ihren Spaß und würden in dem Spiel – was immer es für ein Spiel ist – ganz zufrieden, freudig, friedlich sein.

Das könnte jetzt natürlich als sarkastisch gelesen werden, muss aber nicht!?

Liest Du dieses Bild als gegen deine Initiativen gerichtet? Du siehst doch sicher auch den positiven Aspekt: Schaut doch, welchen Spass wir haben, wie viele wir sind! Schaut, wir haben die Lufthoheit, uns kann keiner mehr aufhalten!

Die auf Besen reitenden Hexen wurden ja auch beneidet um ihren Rausch, um diese Droge der Heiterkeit, der Ausgelassenheit, der Grenzenlosigkeit, oder was immer es war, was sie antrieb. 


    






















dazu habe ich gepostet: „für Stefan und seinen Watzi - der Himmel wirds richten!“


Deine Reaktion auf dieses Bild – nachdem Du erfahren hast, wer Watz ist - war ja etwas positiver.

Bitte! Den überhängenden Felsen zu sehen, der eine Referenz darstellt zu deinem Felsenbild, über den die Menschen hinauslaufen, dem das Sprichwort: „Die Masse der dummen Lämmer folgen blind dem Leithammel“ als Subtext unterlegt zu denken ist und das Du begeistert zu Deinem Vortrag über Paul Watzlawick gepostet hattest.

Bildunterschrift zu dem GIF: „wenn beobachtung beobachtet wird - und beobachtung weiss, dass sie beobachtet wird - setzt der modus #computer ein.

In meiner Zeichnung hältst Dich irgendwie am Himmel fest – lenkt Dich das ab vom Abgrund oder hält es Dich...........?

Die Glaubensgeste, die Du sehr schön bildlich kommentiert hast
bezieht sich auf den Glaubensanteil der Dein, der Euer Engagement für den Medienwechsel beinhaltet und der auch die
Grundlage sein könnte für eine einer gewisse Humorlosigkeit – wenn ich das so sagen darf.

Oft stecken wir in etwas so drinnen, dass es schwer wird, über sich selbst lachen zu können.

Das Schaf ist - wie Du auch herausfandest - natürlich das Opferlamm, das bei gesellschaftlichen Umwälzungen immer zum Einsatz kommt; da wird geopfert auf Biegen und Brechen! ( Rene Girard)












Gegen dieses Bild kann 
wohl niemand was sagen:
Der PC, das Internet, 
wie immer Du es nennst,
macht glücklich 
ist das nicht schön?





Ich hatte gepostet: „Don Qiuchote und Sancho Panza im Kampf gegen Windmühlen“



Und war ganz stolz, die Verbindung des barocken Heldenepos zur Medienfrage gefunden zu haben. Deine Replik zu Selfies hat mir gezeigt, dass Du das zentrale Thema, den entscheidenden Zusammenhang, nicht sehen konntest.




In der Persiflage dieses Ritterromanes geht es um einen gesellschaftlichen Umbruch, geht es darum, dass die bisher herrschende Klasse der Ritter ihre Vormachtstellung einbüßen muss.  Don Qiuchote, der sich in vergangenen Idealen, die es nie gab, träumend verlor, und Sancho Panza, der Genießer des Lebens, der nur an das Essen denkt, schlau ist und in seiner Naivität letztlich seinem Herren überlegen istm kämpfen gegen Windmühlen:

Übertrag das Mal auf Dein, auf Euer Thema Medienwechsel,
das hat doch was - oder ?

Auch etwas Erleichterndes, sieht man die Windmühlen als die Massenmedien gegen die anzukämpfen es aussichtslos erscheint, wüsste man nicht dass deren Zeit zu Ende geht.
Der Kampf – viele Kleine gegen einen Großen – hat aber auch seine Komik – oder?




















@sms2sms @moritzklenk @laStaempfli Don Qiuchote und Sancho Panza im Kampf gegen Windmühlen #massenmedien

Das fehlende s war Dir ein Indiz für meine bösen Absichten.
Im Kampf der Kulturen hat Stefan mich gleich auf die Seite der Bösen gestellt,
so was!

Darauf ich:
„ich finde entscheidend, die Dinge nicht immer nur ernst zu nehmen....“ 

Du:
„nicht immer @gunterlierschof wann doch? woran erkennst du das?“

Das hier soll zumindest ein Beitrag sein für die Beschreibung, wie Humor vernetzt  und irrlichtert – darin dem Twitter irgendwie ähnlich.......... oder?

Das Darüber Lachen, so meine ich kann nur parallel laufen, im Beobachten der Beobachtung, wie Du sagst, sehen wie man selbst, wie der andere da strampelt, berechtigt oder nicht – das ist doch auch zum Lachen!?

Lässt jemand aufblitzen, dass er das er diesen komischen Blick hat, kann das ganz schön irritierend sein.

Deshalb hielten sich die Herrscher Komiker, nur der Komiker kann den Herrscher wirklich als Herrscher bestätigen. Nur der Komiker neben dem Herrscher legitimiert den Herrscher als den der immer über der Beobachtung der Beobachter steht!   

















@sms2sms @moritzklenk @laStaempfli ich hab im Kot eine Codierung gfundn“

Diese Zeichnung zeigt einen Mann (Stefan) mit Schaufel der offensichtlich auf einem Müllplatz gräbt, in dem viele Teile mit Hashtags und Kreuzchen markiert bzw. codiert sind. Auch in der Luft fliegen Hashtags herum, einige haben sogar Flügel, die ein anderer Mann (Moritz) zu fangen sucht. Untertitel: Schau Moritz, hab einen Cot, nein COD gefunden !

Ist das Bild so weit fort von dem, was Ihr täglich macht?

Auch dieses Bild kannst Du negativ oder positiv lesen: Negativ brauch ich nicht auszuführen, irgendwas mit, In-der-Scheiße graben...
Positiv: Da widmen sich zwei Leute mit Freude einer der gegenwärtig wichtigsten Arbeiten, sie  kompostieren und wiederverwerten Weggeworfenes. (Wiederverwerten von Weggeworfenem – ja hallo! Das ist ja fast Lyrik!)

Du, nach längerem hin und her:
„zeig mal, ob du die kraft hast, diesen kot als bücher darzustellen @gunterlierschof (so?)“

Was das (so?) heißen soll, kann ich nicht ganz decodieren:
Heißt es:
Mach mal –
Jetzt hab ich es Dir aber gezeigt –
Zeig Mal was Du kannst, wenn Du schon so einen Blödsinn zeichnest –
....................?

















@sms2sms @moritzklenk @laStaempfli  ohje -Stephan mag Wiener Cafes nicht- ohje



Du hast dann irgendetwas wie : „Im Kern schon“ geantwortet.

Wieso dieses Bild .....?

Das Cafe ist in Österreich eine Institution, ein Lebensform. Ein Großteil der
Dichter, Kritiker, der Staatsfeinde wie der Hofräte und Kommerzialräte und deren Witwen lebten und leben noch im Kaffeehaus. Die raunzende Kritik eines Qualtinger, die Wut eines Thomas Bernhard ist ohne das Cafe nicht denkbar. Zum Wiener Cafe gehört der Zeitungsstand mit den wichtigsten Zeitungen. Wenn ein Cafe etwas auf sich hält, hat es die  große Presse aufliegen, von der NZZ, der Frankfurter Allgemeinen, der Süddeutschen, über die Presse bis zur Times sowie der Boulevardpresse, alles kannst Du dort finden und bei einem kleinen Schwarzen stundenlang darin lesen.

Mehr als das Wohnzimmersofa und der Fernseher symbolisiert das Wiener Cafe die aufgeklärte Lebensform, die mit der Presse in Europa Einzug gehalten hat.

Radikal gedach, schafft der Medienwechsel das Cafe ab – das wird aber nicht geschehen – warum?

Aus dieser Frage könnte doch einiges für die Theorie des Medienwechsels gewonnen werden?

Zeichnung arbeitet polyvalent – was soviel heißt wie: man kann sich über sie verschieden anstecken lassen – es kommt dabei auf die eigenen Abwehrkräfte an welcher Virus sich einnistet.

Grüße aus dem verschneiten Innsbruck

Günter L. 

 

1 Kommentar:

  1. zunächst bin ich sprachlos.
    berührt!
    beschämt?

    so viele (freundliche, inspirierende, kenntnisreiche) gedanken und meine unverschämten reaktionen...

    ich meine, ich hätte spontan auch noch ganz anders reagiert. was du nicht verZeichnet hast.

    1 | wirklich ähm geärgert? habe ich mich nur beim kot-bild... den link zu #AIBS in #dfdu bd2 habe ich dir gezeigt... das "in der braunen scheisse baden"... das ist eine "überlagerung" welche nix mit dir zu tun hat... mein unfähigkeit zur neugier bei diesem bild, mit verletzungen bei mir zu tun hat...

    2 | mir scheint, ich koönnte auch ganz gut zeigen, dass du - offensichtlich - twitter ganz eigen für dich entdeckt hast. (was meine these von "twitter als zettelkasten" ideal stützt. du zeigst hier, dass stimmt, dass verstanden zu werden eine beleidigung ist. (das war schon vor twitter so. aber jetzt gilt dies zwingend.

    3 | #hexenjagd ist bei mir nicht negativ besetzt. ich tage tweets damit, wenn ich bezüge zum text in medium sehe. eine theater!kritik?

    ich hänge dir die links in twitter an deine anfrage dran.

    so wenig, auf die schnelle.

    noch einmal: d!a!n!ke

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